Gemeinsames Statement nach der Landtagswahl (16.09.2024) Vielfalt ist ein wesentliches Element des demokratischen Miteinanders. Eine lebendige Gesellschaft bedeutet Vielfalt.Schon lange sind marginalisierte Menschen von Angriffen betroffen und politische Diskurse verschieben […]
Wünsche und Forderungen
Als Interressensvertretung ausserschulischer Akteuer*innen der BNE haben wir natürlich auch Wünsche und Forderungen, die sich zumeist an Verwaltung und Politik richten.
Hier geht es uns ganz grundlegend um die Anerkennung und Einbindung von BNE in alle Pläne und Strategien, Institutionen und Prozesse, die in einem weiten Sinne mit Bildung zu tun haben.
Das beginnt bei der Aufstellung von Bildungs- und Lehrplänen, geht über die Integration von BNE-Themen und -Inhalten in die universitäre Ausbildung, insbesondere von Lehrkräften, bis hin zu einer angemessenen Einbindung außerschulischer Bildungsarbeit und Lernorte in schulischen Kontexten.
Konkret fordern wir:
Forderung 1: Entwicklung einer Landesstrategie BNE Thüringen 2020-2030
Gesellschaftlichen Herausforderungen wie auch spezifische Herausforderungen im Bildungssystem in Thüringen erfordern eine stärkere Verbindung unterschiedlicher Bildungsbereiche bzw. -prozesse. Die Landesstrategie BNE Thüringen 2020-2030 verdeutlicht die systematische Integration und strukturelle Stärkung der BNE im Thüringer Bildungssystem. Sie bildet den Ausgangspunkt für eine politische und rechtliche Verankerung von BNE in den Rahmenbedingungen sämtlicher Bildungsbereiche.
Alle Akteur*innen der Umsetzung werden bei der Erstellung der Strategie ein-gebunden.
Auf der Grundlage eines gemeinsamen BNE-Verständnisses wird der Strategie ein Leitbild vorangestellt. Die Strategie wird mit Zielen und Indikatoren unter-setzt.
Forderung 2: Aufstellung eines Landesprogramms BNE
In der Weiterführung des Thüringer Aktionsplans BNE 2015-2019 wird ein Landesprogramm BNE zur Umsetzung des Weltaktionsprogramms BNE (ESD for 2030) in Thüringen erstellt.
(Thüringer Aktionsplan BNE (ThAp BNE) – inhaltliche Zuarbeiten der LAG BNE.)
Das Landesprogramm BNE benennt und sichert die konkreten Schritte für eine erfolgreiche Implementierung der BNE in das Thüringer Bildungssystem. Die zu entwickelnde Landesstrategie BNE bildet die Grundlage für diese Maßnahmen und Instrumente zur Zielerreichung.
Das Landesprogramm BNE hat eine Laufzeit von vier Jahren. Es ist mit angemessenen Ressourcen ausgestattet und bildet die Grundlage für eine zugehörige Förderrichtlinie.
Forderung 3: Einrichtung einer Landeskoordination BNE
Es wird eine Landesnetzstelle BNE eingerichtet.
Diese Netzwerkstelle agiert Bildungsbereich und Ressort übergreifend als Prozessbegleitung für das Landesprogramm und gleicht die Umsetzungsschritte mit der Landesstrategie ab. Außerdem berät sie BNE-Anbietende zu Fördermöglichkeiten, hauptsächlich zur Förderrichtlinie BNE des Landes.
Die Netzwerkstelle wird durch das Land Thüringen beauftragt und entsprechend der ihr übertragenen Aufgaben mit Ressourcen ausgestattet. Bestehende För-derprogramme des Bundes für diese Zwecke sind vom Freistaat Thüringen für eine Landeskoordination zu nutzen.
Forderung 4: Erarbeitung einer landesweiten Förderrichtlinie BNE
Das Land Thüringen fördert landesweit die BNE-Projektarbeit Thüringer Bildungsanbietender des non-formalen Bildungsbereichs durch eine entsprechende Förderrichtlinie.
Die Ausrichtung dieser Förderrichtlinie folgt der Landesstrategie und dem Landesprogramm BNE.
Für die Entscheidungen über Bewilligungen von Fördermitteln wird ein Begleitausschuss zu Rate gezogen. Der Begleitausschuss setzt sich zusammen aus Vertreter*innen der Verwaltung und der Zivilgesellschaft.
Die Förderrichtlinie ist so mit finanziellen Mitteln untersetzt, dass sowohl Mikrofinanzierung, Projektfinanzierung wie auch Haupt- und Kofinanzierung von Personalstellen möglich sind.
Forderung 5: Stärkung qualitativ hochwertiger BNE im schulischen und außerschulischen Rahmen
Die bereits vorhandene vielseitige BNE-Landschaft in Thüringen ist durch geeignete Maßnahmen sichtbarer zu machen, die vorhandene Qualität zu sichern und weiter zu verbessern.
Eine geeignete Maßnahme der Qualitätsentwicklung ist die BNE-Zertifizierung, die gestärkt fortgeführt wird. Der Orientierungsrahmen Globale Entwicklung wird in allen Bildungsbereichen implementiert. Die Umsetzung von BNE-Angeboten an und mit Schulen ist deutlich zu vereinfachen. Für Schulen sind stärkere An-reize zu schaffen den Whole School Approach einzuführen und umzusetzen.